Architektur Forum Schwyz tagte in Ausserschwyz

Die 30. Generalversammlung des Architektur Forums Schwyz (AFS) fand dieses Jahr in Ausserschwyz statt. Als Rahmenprogramm konnte der Umbau für die Linthwerkschau in der Grynau besichtigt werden.

Welche Gefahren gingen vor 200 Jahren vom wild schlängelnden Lauf der Linth aus? Und mit welchen Mitteln haben die drei Kantone Glarus, St. Gallen und Schwyz dieses gigantische Projekt gestemmt? Solche Fragen der zahlreich erschienenen Teilnehmer und Gäste des AFS beantwortete der Architekt Herbert Bruhin. Er war für den Umbau und die Einrichtung einer Ausstellung im ehemaligen Werkmagazin nahe beim historischen Grynau-Turm zuständig. Dort ist nun anlässlich des 200-jährigen Bestehens die Linthwerkschau zu besichtigen. Nach der Führung fand die eigentliche GV im Gasthaus Löwen in Tuggen statt. Der Präsident Reto Steinegger begrüsste die anwesenden Architektinnen und Architekten zur 30.Generalversammlung seit der Gründung des Vereins. Das AFS hat aktuell einen Bestand von 105 Mitgliedern.

Veranstaltungen, Werkbesuche

Unter der Leitung von Urs Geiger hat das AFS im letzten Vereinsjahr einmal mehr ein interessantes Programm organisiert. Im Juni konnte der Werkhof der Linthebene-Melioration in Reichenburg besichtigt werden. Tobias Ziegler vom Architekturbüro Ziegler + Partner aus Rapperswil präsentierte das neueste Werk des Büros. Die sichtbare Konstruktion aus Schweizer Holz versinnbildlicht den Materialeinsatz und die Verbindung des Baus mit der Kulturlandschaft. Im August 2023 konnte bei hohen Temperaturen das neue Alterszentrum des Klosters Ingenbohl unter Führung der Architekten Roger Boltshauser und Markus Durrer besichtigt werden. Im September führte eine Exkursion ins Appenzellerland. Den Auftakt des Ausflugs markierte die Besichtigung des Gemeindehauses in Urnäsch von Staufer & Hasler Architekten. Gemeinderat Niklaus Hörler erläuterte die aussergewöhnliche Zusammenarbeit mit den Architekten beim Bauen in sensibler Umgebung im denkmalgeschützten Ortskern. In Appenzell eröffnete der Architekt Peter Moor einen Einblick in seinen Gestaltungswillen beim Neubau des Hallenbads aus Holz. Den Abschluss bildete die Besichtigung des ikonischen Kunstmuseums in Appenzell von Gigon Guyer Architekten. Im Oktober hat das AFS im Mythen-Center in Ibach-Schwyz eine Ausstellung zum guten Bauen in den Alpenländern präsentiert. Der Architekturpreis «Constructive Alps» wurde seit seiner Einführung nun zum sechsten Mal vergeben. Ausgewählt wurden verschiedenste Objekte aus dem gesamten Alpenraum, die zwischen 2017 und 2021 realisiert wurden. Eine Wanderausstellung dokumentiert mit über 30 Holztafeln Bauprojekte, die es in die engere Wahl geschafft haben. Die Webseite www.architekturforumschwyz.ch informiert über die geplanten Besichtigungen und Veranstaltungen in diesem Jahr. Die Anlässe stehen allen Interessierten offen.

Öffentlichkeitsarbeit

Bauten der öffentlichen Hand prägen die gebaute Umwelt und somit die Ortsbilder der Gemeinden unseres Kantons entscheidend. Für solche Bauaufgaben sollten deshalb höchste Qualitätsmassstäbe gelten. Das AFS setzt sich deshalb ein für das Verfahren des Architekturwettbewerbs bei grösseren öffentlichen Bauaufgaben. Teilweise versuchen Gemeinden im Kanton Schwyz, ein faires Wettbewerbsverfahren zu umgehen. Das Architektur Forum beobachtet dieses Prozedere und versucht, im Kontakt mit den Auftraggebern unpassende Vergabeverfahren durch tauglichere zu ersetzen. Nur das richtige Wettbewerbsverfahren bietet Gewähr, das optimale und wirtschaftlichste Projekt auswählen zu können. Das Architektur Forum Schwyz engagiert sich für gute Architektur und Baukultur im Kanton Schwyz.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / pd