Die Heimleitung des Altersheims Sunnenberg kapituliert und stimmt der skurrilen Lösung zu. Bild Paul A. Good
Die Heimleitung des Altersheims Sunnenberg kapituliert und stimmt der skurrilen Lösung zu. Bild Paul A. Good

Bühne

Bei den Theatervagabunden ist pure Unterhaltung die Regel

Unter der Regie von Walter Reichmuth feierten die Theatervagabunden Tuggen am Samstag im Restaurant «Hirschen» mit ihrem neuen Stück Premiere.

Das Lustspiel «Kei Regel ohni Usnahm» von Cornelia Amstutz strapazierte die Lachmuskeln der Besucherinnen und Besucher derart, dass man fast um deren Gesundheit besorgt sein musste. Ort des Geschehens: Im Altersheim Sunnenberg leben seit Längerem die schlitzohrigen Zwillingsbrüder Sepp und Kari Stocker (beide gespielt vom mimikgewandten Geri Kindle). Die beiden Pflegerinnen Fräulein Wyss (Edith Kälin) und Frau Aschwanden (Adelheid Schönbächler) bemühen sich liebevoll um die beiden, ohne zu wissen, dass sie sich aus Kostengründen nur unter einem Namen, nämlich unter Karl Stocker, angemeldet haben. Das führt zu manchen kritischen Situationen. Die übrigen Bewohner der dritten Etage kennen dieses Geheimnis und schweigen wie ein Grab. Lange Zeit geht das Ganze gut, mit Ausnahme von ein paar kleinen Pannen,die die Mitbewohner aber auszubügeln helfen.

Todesfall vertuscht

Dann stirbt unverhofft Sepp, der jüngere der beiden. Was macht man nun mit jemandem, den es gar nicht gibt? Nun sind alle Bewohner gefragt, und im Team versucht man hinter dem Rücken der Heimleitung den Todesfall zu vertuschen. Als Karl Stocker drauf und dran ist, das Ganze dem Heimleiter Arnold (gespielt von Martin Mock) zu beichten,bietet sich unverhofft eine Lösung in Gestalt der Putzfrau Maria Ponte (Brigitte Lussi) an. Diese Gelegenheit wird von den Mitbewohnern Trudy Dahinden (Lisbeth Talenta),Otti Rindlisbacher (Ueli Kälin) und Josef Gitzitanner (Carlo Marty) sofort beim Schopf gepackt. Maria hat für ihren in Sizilien verschwundenen Mann jahrelang die AHV kassiert, nun soll er persönlich auf dem Amt erscheinen.

In den sauren Apfel beissen

Was kann Besseres passieren, als Sepp Stocker als plötzlich verstorbenen Ehemann auszugeben? Die Heimleitung beisst in den sauren Apfel, und im Sunnenberg ist die Welt wieder in Ordnung. Der lang anhaltende Applaus belohnte eine gelungene Premiere mit hohem Spassfaktor und sehensund hörenswerten schauspielerischen Leistungen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Paul A. Good)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

25.04.2017

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