Musik
Blasmusik auf hohem Niveau
Rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörer liessen sich am Sonntag im Mehrzweckhaus Baumeli in Unteriberg von drei grossartig spielenden Blaskapellen unterhalten beim 21. Blaskapellen-Treffen «Etzel-Kristall».
Bei herrlichem Sonnenschein draussen waren in Unteriberg die Blaskapelle Zimmerberg und die Blaskapelle MP13 aus dem Zürcher Oberland bei der Blaskapelle «Etzel-Kristall» zu Gast. Die Blaskapelle Zimmerberg spielte sich mit einem unterhaltsamen Repertoire in die Herzen der vielen Gäste aus dem Kanton Schwyz und vor allem aus den Nachbarkantonen Zürich und Zug. Mit dem «Egerländer Musikantenmarsch», der «Kuschel- Polka», der «Isabel-Polka», der «Baileys-Polka», «Rauschende Birken» und der «Hochzeitskutschen- Polka» gelang der Einstieg überaus gefällig. Das fachkundige Publikum honorierte die überzeugenden Stücke von Beginn an mit Beifall. Ein scharfer Rhythmuswechsel erfolgte da-nach beim Stück «Von Freund zu Freund». Es folgten «Zwee grossi Appezöller» und «Alls was bruchsch uf dr Welt» von Ernst Jakober. Eher ruhige, aber beschwingte Töne brachte «Böhmisch-Katholisch». Mit «My Dream», «Starparade», «Schöne Pragerin », «Tanz mit mir» und der «Südböhmischen Polka» präsentierte sich die Blaskapelle Zimmerberg unter der Leitung von Kurt Vogel in bester Spiellaune. Mit der «Heidrun-Polka und «Gloria» verabschiedete sich die sympathische Formation. Vor allem nach dem Gelingen der vielen Solis zeigten auch der Dirigent und die Musikanten ihre Freude.
MP13 mit Showelementen
Während die Zimmerbergmusikanten mit ihrem breiten Repertoire zu gefallen wussten, brach-ten die Musikanten der Blaskapelle MP13 mit viel Bewegung, Kreativität, Showelementen und humorvollen Ansagen Stimmung in den voll besetzten Baumeli-Saal. Die Zürcher Oberländer, vorwiegend aus dem Tösstal ins Ybrig gereisten Musikanten, überzeugten hauptsächlich mit ihren mährischen Polkaklängen. Aber auch Sambarhythmen mit entsprechender Tanzeinlage hat-ten Platz in einem Vortrag. Die Ballade «I do it for you» mit dem musikalischen Leiter Peter von Euw als Solist wurde schlichtweg grossartig dargeboten. Der herrliche, feinfühlige Schluss war ein Hörgenuss. Die vielen Soli fanden wiederum dankbare Zuhörerinnen und Zuhörer. Der «Klarinettenländler» wurde teilweise virtuos, teilweise einfühlsam und teilweise rassig vorgetragen, immer aber überzeugend untermauert von der ganzen Formation. Die frenetisch gewünschten Zugaben waren Beweis dafür, dass die MP13-Musikanten im Ybrig Zuwendung gefunden haben.
Erster Auftritt des Jahres
Die Blaskapelle «Etzel-Kristall» nahm die von den zwei Gastkapellen aufgebaute tolle Atmosphäre gerne auf und zeigte unter der Leitung von Toni Gräzer, dass sie weiterhin mit den Schweizer Blaskapellen des gehobenen Niveaus mithalten will. Präsident und Moderator Christoph Huber führte mit viel Witz und Charme durch das Programm. Er ist auch verantwortlich an diesem Anlass für die Gastkapellen und wirkt so als Bindeglied. Jede Gastkapelle erhielt aus seinen Händen auch einen Geschenkkorb mit einheimischen Produkten als Dankeschön für den Auftritt. Der Auftritt der Blaskapelle «Etzel-Kristall», notabene der erste dieses Jahres, war grundsolide wie eh und je. Das Publikum klatschte eifrig mit und fand an den Darbietungen grossen Gefallen. Für Begeisterung sorgten mehrere Soloeinlagen, so beispielsweise von Valentin Egli beim Stück «Flügelhornzauber », oder von Joe Müller, Sepp Lang und Christoph Huber beim Stück «Posaunen Parade». Mehrere Stücke wurden erstmals öffentlich aufgeführt. Die Polka «Grüsse aus dem Mangfalltal» wurde flott und rassig vorgetragen und passt haargenau ins Repertoire der Blaskapelle «Etzel-Kristall». Natürlich wurden auch Zugaben gewünscht und die Polka «Vogelwiese» durfte ebenso nicht fehlen. Eine grosse Arbeit verrichtete Aktuar Valentin Egli, der diesen Anlass selbständig organisierte und als Bindeglied zwischen den «Kristallern» und dem örtlichen Musikverein amtete. Die Feldmusik Alpenrösli aus Unteriberg sorgte für die Festwirtschaft und für ein einladendes Kuchenbuffet.
«Sehr zufrieden mit Leistung»
Die Stimmung war von Beginn an sehr heiter. Die gut gelaunten Gäste aus nah und fern sogen die musikalisch soliden Darbietungen aller Formationen geradezu auf. Schon um 11 Uhr war die Mehrzweckhaus sehr gut besetzt. Der Anlass etablierte sich erneut als gemütliches, gesellschaftliches und frohes Stelldichein der Ungezwungenheit. «Mit dem Konzert bin ich extrem zufrieden. Die neuen Stücke passen. Alle Blaskapellen spielten auf einem durchwegs hohen Niveau», resümierte Dirigent Toni Gräzer. Hochzufrieden zogen die Blasmusikliebhaberinnen und -liebhaber nach dem 21. Blaskapellentreffen von dannen und werden auch in einem Jahr gerne wieder kommen.
Einsiedler Anzeiger / Konrad Schuler
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