Vom Symposium geehrt: (v. l.) Märtfraueli Siebnen (35 Jahre), Stockberghexen Siebnen (60), Wald-Koboldä March (10), Chiesgruobe Echo Wangen/Tuggen (45), Echo vom Grundgässli Siebnen (55), Lachner Zigerchrütler (40), Los Chaos Vorderthal (30), Narrhalla Lachen (155), Schwäfälhäxä Reichenburg (15) und Rufiwaldhexen Buttikon (20). Bild Marie-Eve Hofmann-Marsy
Vom Symposium geehrt: (v. l.) Märtfraueli Siebnen (35 Jahre), Stockberghexen Siebnen (60), Wald-Koboldä March (10), Chiesgruobe Echo Wangen/Tuggen (45), Echo vom Grundgässli Siebnen (55), Lachner Zigerchrütler (40), Los Chaos Vorderthal (30), Narrhalla Lachen (155), Schwäfälhäxä Reichenburg (15) und Rufiwaldhexen Buttikon (20). Bild Marie-Eve Hofmann-Marsy

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«Bei uns gibts immer etwas zu beissen»

Die Aubrighalle Vorderthal war am Samstagnachmittag Austragungsort des 37. Narrensymposiums der Märchler Fasnachtsgesellschaften.

 Unter dräuenden Tannenbäumen und Kettensägen begrüsste Roger Kälin, OKP der jubilierenden Guggenmusik Los Chaos sowie gleichzeitig Gastgeberin des 37. Narrensymposiums, die anwesenden weiblichen wie männlichen Märchler Narren. Er offerierteferner die obligate Saalrunde, über die sich besonders der Vorsitzende Florian Hüppin nebst seinem Vorstand, Kanzlerin Tamara Marty-Pajarola, Batzenzähler Christian Hollenstein sowie Narren-Obmann Franz Luchsinger, freute. Die Begrüssung galt auch der Hefari, vertreten durch Ferdi Segmüller und Anhang, den Höfner Narren mit Ferdinand «Käfe» Kälin, den Regierungsräten Michael Stähli und René Bünter, Bezirksrat Fritz Vogel und dem Vorderthaler Gemeindepräsidenten Pius Kistler. Letzterer lobte, dass die Fasnächtler auf dem schmalen Grat zwischen dem Treffen des Zeitnervs und dem Altbewährten wandelten und dies zwar nicht immer einfach sei, sie es aber bravourös schafften. Die prompte Folge der lobenden Rede war der Erhalt des ersten von vielen weiteren «Wangner Körbli» aus Hüppins Händen.


Anlässe koordinieren


Die Wahl der Stimmenzähler war insofern besonders, da es tatsächlich drei Gegenstimmen gab.Nachdem der Vorsitzende schmunzelnd bemerkte, dass die Abstimmungen grundsätzlich fotografisch dokumentiert würden und jede Menge Ämtli zu besetzen wären, waren dies die letzten roten Karten, die man sah. Die Bedeutung des Symposiums war für den Vorsitzenden zugleich ein Aufruf. Maskentragende Gruppen seien immer eine Bereicherung für Anlässe, und somit wäre es mehr als fair, diese auch gratis einzulassen. Ebenso fair wäre es auch – dank des Terminkalenders der Homepage auch kein Problem mehr –, wichtige Anlässe so zu legen, dass kein Dorf dem anderen das Publikum entziehe. Ein besonderer Appell ging an die Veranstalter von Grossanlässen, die Teilnehmer doch bitteschön zu verpflegen. «Wir machen es nicht wie in Deutschland. Bei uns in der Schweiz gibt es immer was zu beissen.» Hüppins Befürchtung, dass er sonst vom Fleisch fallen würde, wurde von seiner eigenen Clique, den Ryffe-Lüt, besonders belacht – frei nach dem Motto: Wer solche Freunde hat, braucht seine Feinde nicht zu fürchten. Auch die Politik wurde ermahnt, den Fasnächtlern Wohlwollen und Unterstützung zu gewähren, damit es nicht wie den Lachnern erginge, die sich beim Einschellen ihre traditionelle Umzugsroute erkämpfen mussten. Das Narrenjahr 2018 lief laut Rapport bis zum Aschermittwoch perfekt. Allein die unselige Facebook-Challenge, das Baden in eiskalten Seen, forderte die Fasnachtscliquen der March doch ziemlich heraus. Im Gegensatz zum aktuellen Wetter war der Rechnungsabschluss sonnig, der Jahresbeitrag stabil, die Wahlen jedoch wechselhaft. Der seit fünf Jahren tätige Narrenbus-Obmann Franz Luchsinger gab sein Amt, ohne Kampfwahl – wohl, weil dem Obmann während der Fasnacht Alkohol untersagt ist – an den Lachner Patric Rubin weiter und wurde selbst, zur eigenen Überraschung, in den Stand des Narren der March erhoben.


38 Vereine sind im Narrensymposium vertreten


Somit sind nun aktuell zehn Narren der March sowie 38 Vereine im Narrensymposium vertreten.Ein Verein weniger, denn die Schnitzelbänkler Altendorf haben nach 75 Auftritten,290 Reimen, 250 gemalten Bildern und 1169 gesungenen Strophen beschlossen, das Symposium zu verlassen, nicht ohne die unterschwellige Drohung,eventuell in einer anderen Art wieder zurückzukommen. Auch der Homepage-Beauftragte, Adi Spörri, gab seinen Rücktritt. Sein Amt wurde überraschender- und dankenswerterweise von den Wald-Koboldä March übernommen. «Ich dachte eigentlich bei der Einladung, dass die gesamte Regierung eingeladen sei, habe aber dann gemerkt, dass Los Chaos eine Guggenmusik ist», witzelte Regierungsrat Michael Stähli, der eine grosse Wertschätzung allen Narren entgegen brachte, leisten sie doch einen enormen Beitrag für die Kulturlandschaft Schwyz. Auch im Namen von René Bünter überreichte er den Gastgebern einen rechten Batzen für ihr Jubiläum und wünschte allen eine schöne Fasnacht.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Marie-Eve Hofmann-Marsy

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste
  • Dies & Das

Publiziert am

14.01.2019

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