Musik
«Wollte neben hübschem Mädchen sitzen»
Sebastian Rauchenstein dirigiert verschiedene Musikvereine und Ensembles in der Region.
Im Jahr 2012 übernahm Sebastian Rauchenstein die Feldmusik Gross (FM), später kam das Aspirantenspiel der Jugendmusik Einsiedeln dazu. Seit einem guten Jahr dirigiert er nun auch die neu formierte Spielgemeinschaft Ybrig. Morgen Samstag findet der erste gemeinsame Unterhaltungsabend unter seiner Leitung in Oberiberg statt.
Angela Suter: Wie kommt man als junger Mann dazu, Waldhorn zu spielen – ein nicht gerade modernes Instrument?
Sebastian Rauchenstein: Das Horn ist wirklich ein altes Instrument, es hat sich aber über die Jahre gut gehalten. Ursprünglich lernte ich Trompete und machte damit die ersten Erfahrungen im Jugendblasorchester Höfe. Die Waldhörner imponierten mir damals schon mit ihrem ausdrucksvollen und kräftigen Klang. Den grössten Eindruck machte mir aber das hübsche hornspielende Mädchen – neben ihr wollte ich unbedingt sitzen. Da war die Entscheidung gefallen.
War schon früh klar, dass Sie Musik studieren möchten?
Während meiner Zeit an der Kantonsschule Ausserschwyz konnte ich als Hornist in einigen Orchestern und Kammermusikformationen spielen, wo ich mit Berufsmusikern in Kontakt kam. Da mir das Musizieren unendlich Spass bereitete, schien es naheliegend, Musik zu meinem Beruf zu machen. So einfach wie ich mir das vorgestellt hatte, war es dann doch nicht. Darum bin ich jetzt umso glücklicher, mit meinen Fähigkeiten Musik zu fördern und als Musiker Fuss gefasst zu haben.
Wie kamen Sie zu Ihrem ersten Job als Dirigent bei der FM Gross?
Während meines Bachelorstudiums in Luzern besuchte ich den kantonalen Dirigentenkurs im Kanton Schwyz bei Urs Bamert. 2011 schloss ich den Mittelstufenkurs ab und wollte meine erlernten Fähigkeiten in der Praxis anwenden. Der damalige Präsident der FM Gross rief mich im Herbst 2011 an, um mich für den Job der musikalischen Leitung zu gewinnen. Ich sagte für das Probedirigat zu und wurde als neuer Dirigent der FM Gross gewählt.
Die Spielgemeinschaft Ybrig, welche aus der Feldmusik Alpenrösli Unteriberg und der Musikgesellschaft Oberiberg besteht, leiteten Sie seit Januar 2018 ad interim. Was hat Sie dazu bewogen, im Sommer 2018 definitiv zuzusagen?
Die bestehenden Strukturen in der Ausbildung junger Instrumentalisten im Ybrig sind eine gute Grundlage. Es reizt mich, an diesem Projekt beteiligt zu sein und mich als Musiker und Pädagoge einzubringen.
Ist es anders, mit den beiden Ybriger Musikvereinen zu proben, als mit einem bestehenden Musikverein?
Vielleicht ist es anders. Meine Art zu proben ändert sich aber nicht. Das Orchester gibt sich viel Mühe, als Einheit aufzutreten.
Was dürfen die Zuhörer am morgigen Unterhaltungsabend erwarten?
Das Programm ist stark auf Schweizer Musik ausgelegt: ein Alphorn- Solo, Musik von Polo Hofer, Mani Matter und ein Originalwerk von Mario Bürki sind einige der Höhepunkte.
Was macht Ihnen mehr Spass: Dirigieren oder Musizieren?
Ich bin sehr froh, beide Tätigkeiten täglich erleben zu können. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht entscheiden – das Eine ohne das Andere wäre für mich unvorstellbar.
Einsiedler Anzeiger / Angela Suter
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Einsiedler Anzeiger
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