Musik

SOKS-Konzert der Extraklasse

Klangbrücken: Das Sinfonieorchester des Kantons Schwyz (SOKS) begeisterte mit Musik aus zwei Welten – von Grieg bis zum südamerikanischen Danzón.

Am Samstagabend kamen die Besucher im Maihofsaal in Schindellegi in den Genuss eines musikalisch hochstehenden und facettenreichen Konzerts, das unter dem Motto «Klangbrücken » stand. Im Mittelpunkt dieses Konzerts unter der Leitung von Urs Bamert stand die junge Pianistin Laura Pöpplein aus Lachen. Sie hat schon erste Preise bei kantonalen, zentralschweizerischen und nationalen Wettbewerben gewonnen, als Nebenfach belegt Laura Dirigieren und Musiktheorie bei Urs Bamert. Laura und das Orchester eröffneten den Abend mit dem Klavierkonzert a-Moll op. 16 von Edvard Grieg. Das Werk aus dem Jahr 1868 besteht aus drei Sätzen, der erste Satz ist ein kurzes Allegro molto moderato, in dem Orchester und Klavier in einen Dialog treten. Wobei jedoch das in der Klassik übliche Orchestervorspiel wegfällt, es ist auf ein Paukencrescendo reduziert, bevor das Klavier einsetzt. Anschliessend an das Adagio folgte das Allegro moderato molto e marcato, in dem sich zum Schluss Klavier und Orchester gegenseitig darin überbieten, das Konzert feierlich zu beenden.

 

Ohne Noten vorgetragen

Laura Pöpplein faszinierte und begeisterte die Besucher mit ihrem gefühlvollen und virtuosen Umgang mit den Tasten. Das über 30 Minuten dauernde Werk meisterte sie grandios, und das – wohlverstanden – ohne Noten. Imponierend sind auch die Ausstrahlung und die Souveränität, die die 17-Jährige bereits besitzt. Die von den Besuchern stürmisch geforderte Zugabe liess nicht auf sich warten. Mit einer schweizerischen Erstaufführung startete das Orchester nach der Pause. Auf dem Programm stand «América salvaje», eine Komposition des 1978 in Peru geborenen Jimmy López. In diesem Werk verwendete er ein musikalisches Genre, das eng mit der Literatur verbunden ist. «América salvaje» reist durch verschiedene Klanglandschaften unterschiedlicher Herkunft, verbindet alte andine Instrumente, zeitgenössische Techniken und afroperuanische Folklore und ist ein ehrgeiziger Versuch, den Reichtum und die Komplexität des musikalischen Erbes Perus zu reflektieren. «Das wilde Amerika» wurde vom Orchester unter Urs Bamert hervorragend und authentisch intoniert (auch in Bezug auf die Instrumente), wobei die Zuschauer mit kleinen Wasserpfeifen ebenfalls ihren Teil zur faszinierenden Klangfülle beitrugen.

 

Auch am Dirigentenstock eine Meisterleistung

Der mitreissende «Danzón Nr. 2» von Arturo Marquez beschloss den musikalischen Streifzug durch den südlichen Teil des amerikanischen Kontinents. «Danzón Nr. 2» gehört zu den populärsten und meistgespielten Orchesterwerken zeitgenössischer mexikanischer Komponisten. Das Besondere an diesem Schlussstück: Der Dirigentenstab lag in den Händen von Laura Pöpplein. Damit unterstrich sie, dass sie auch dieses Metier schon ganz hervorragend beherrscht, sie und das Orchester harmonierten ausgezeichnet. Damit ging ein Konzertabend zu Ende, der die Besucher restlos begeisterte, sowohl Laura Pöpplein als auch das Orchester präsentierten sich auf höchstem Niveau.

 

Einsiedler Anzeiger / Paul A. Good

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

04.02.2025

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