Natur pur waren (von links) Heinz Gwerder, Daniel Schmidig, Bernhard Betschart und Christian Gwerder. Bild: PD
Natur pur waren (von links) Heinz Gwerder, Daniel Schmidig, Bernhard Betschart und Christian Gwerder. Bild: PD

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Trotz Auflösung von Natur pur: «Ich trage den Naturjuuz weiter in die Welt»

Die Naturjuuz-Gruppe beendet ihr Wirken. Bernhard Betschart gibt aber weiterhin Naturjuuz-Kurse im In- und Ausland.

«Naturjuuz ist so gefragt wie noch nie», sagt Bernhard Betschart. Seit Jahren reist er unentwegt im In- und Ausland hin und her, um Laien Jodel und Naturjuuz näherzubringen. Dass der Naturjuuz überhaupt wieder an Interesse gewonnen hat, ist mitunter der Muotathaler Naturjuuz-Gruppe Natur pur zu verdanken. 2007 haben sich sechs Freunde entschieden, alte Muotathaler Jüüzli und Lieder auf einer CD festzuhalten. Die Musik wurde mit den einfachsten Mitteln live aufgenommen: wild, echt und unverfälscht. «Möglicherweise ist es genau diese Besonderheit, die das Publikum so schätzt», meint Bernhard Betschart. Dieser Tonträger ist inzwischen in zweiter Auflage erschienen.

 

Bewegende Zeit mit Naturjuuz-Gruppe

Aufgrund der natürlichen und unbearbeiteten Aufnahmen nannten sich die sechs Juuzer nach diesem ersten Projekt Natur pur. Damit begann für sie eine bewegende Zeit: Sie gaben dem Naturjuuz wieder eine Stimme und erlebten gemeinsam viele kulturelle Engagements, Konzerte und Abenteuer. Natur pur erlebten eine heitere Zeit. Doch dann kam alles anders: Am Neujahrstag 2015 verstarb Mitglied Geri Schelbert unerwartet an Herzversagen. «Nach diesem grossen Verlust folgte eine Zeit vieler Fragen, denn dieser Schicksalsschlag hinterliess Wunden», sagt Bernhard Betschart. Er schweisste die Freunde jedoch auch mehr zusammen und liess alle spüren: «Wir gehen unseren Weg weiter.»

 

Weiteres Werk mit Schwyzerörgeli-Formation

Am 27. Januar 2017 erschien denn ein weiteres Werk mit Natur pur: die CD «Schrägers & Gräders us äm Muotatal » zusammen mit der Schwyzerörgeli- Formation Echo vom Schattenhalb. Traditionelle, lüpfige Schwyzerörgeli- Tänze, kombiniert mit herzhaft gesungenen Jüüzli und wehmütigen «Chuäreihäli», dem Urgesang aus dem Muotatal. Aus Zeitgründen beschloss Kurt Gwerder, der Gründungsinitiant, am 9. Januar 2020 die Juuzer-Bühne zu verlassen.

 

Naturjuuz weiterhin erlebbar

Nach weiteren erfolgreichen Jahren und Auftritten entschieden sich auch die restlichen vier Freunde, Bernhard Betschart, Daniel Schmidig, Christian Gwerder und Heinz Gwerder, den Kreis zu schliessen. Im Mai wurde die Gruppe aufgelöst. Bei einem lustigen und gemütlichen Abend mit Juuzen und Singen – genau so, wie alles begonnen hat. Das Ende von Natur pur fühlte sich für die Freunde stimmig an. «Es war für uns wie eine Reise, um den Naturjuuz wieder bekannter zu machen. Wir haben unsere Mission erfolgreich beendet», lacht Bernhard Betschart. «Aber keine Angst: Gejuuzt wird trotzdem im Kollegenkreis, und ich werde den Naturjuuz weiterhin in die Welt hinaustragen», sagt Bernhard Betschart. Seine Kurse sind für alle – auch absolute Laien – buchbar.

 

Von «Potzmusig» bis ins KKL

17 Jahre waren Natur pur auf verschiedensten Bühnen bis weit über die Landesgrenzen hinaus zu erleben. So waren sie über viele Jahre hinweg am bekannten Volkskulturfest Obwald, mehrmals in der SRF-Sendung «Potzmusig », am Appenzeller Ländlerfest, in der Allerheiligen-Hofkirche in München oder auf dem Hahneberg in Berlin zu hören. Es gab Auftritte an Kulturevents oder Jodelabenden, an urchigen Alpgottesdiensten oder auf der Bühne des KKL Luzern. Auch in verschiedensten Doku-Filmen übers Juuzen wurde die Gruppe verewigt. Mit dabei war immer eine Prise Muotathaler Humor und Schalk. Sie vertraten den Naturjuuz mit viel Enthusiasmus und Freude. Damit repräsentierten sie ein Stück Zeitgeschichte und sorgten mit ihrem individuellen Gesang für grosse Gefühle. (red)

 

Bote der Urschweiz / Nicole Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik
  • Volksmusik

Publiziert am

26.06.2024

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