Minimalism

Die Faszination von Glas liegt in seiner widersprüchlichen Natur; in seiner spröden Zerbrechlichkeit im Gegensatz zu seiner harten, transparenten Strenge. Diese Eigenschaften und die große Sensibilität des Rohstoffs Glas bei der Bearbeitung, laden Künstler ein, sich in unverwechselbaren und minimalistischen Formen auszudrücken. Zum Beispiel kann allein die Temperatur bei der Bearbeitung Textur und Farbe auf einzigartige, nicht wiederholbare Weise bestimmen. Ein paar Grad höher oder niedriger im Brennprozess können ein völlig neues und anderes Werk ergeben. Oder bei der Gestaltung von dünnen Glasoberflächen, die im kleinsten Millimeterbereich arbeiten, kann der Künstler ein Gefühl von Zerbrechlichkeit erzeugen, das fast die eigene Existenz des Materials verleugnet, aber gleichzeitig eindringlich seine immense Stärke und Haltbarkeit demonstriert.
Bei so vielen Möglichkeiten mit Glas zu arbeiten, sind der Vielfalt der Gefühle, die erzeugt werden können, keine Grenzen gesetzt; die einzigen Beschränkungen sind die der Vorstellungskraft des Künstlers. Casting, Pâte de verre, Lost-Wax und Fusing sind einige der von mir verwendeten Arbeitstechniken. Jede hat ihren eigenen Charakter, der dem Wesen eines Stückes angemessen ist. Je nach gewünschtem Ausdruck des Werkes, kombiniere ich das Glas mit Metall oder Keramik. Das sind Materialien, die die Stärke von Glas haben, aber nicht dessen Transparenz. Mit all diesen Möglichkeiten drücke ich meine Gedanken und Gefühle in Kunstwerken aus.